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Es werden Posts vom 2017 angezeigt.

Lenins Irokesen

Beeinflusst von den Sex Pistols, entwickelte sich im Ostblock eine lebendige Punkszene. Als Mekka galt Polen. Am meisten Furore mit ihren kritischen Texten machten jedoch die Punks aus Sibirien. «Das äussere Kennzeichen der Punks ist eine Frisur, die an einen Hahnenkamm erinnert, während der Rest des Kopfs kahl ist», heisst es in einem internen Papier des polnischen Geheimdienstes aus dem Jahre 1986. Verfasst wurde es von sogenannten Jugend-Inspektoren, die am Rockfestival von Jarocin eine Gefahrenanalyse für das realsozialistische Regime vorgenommen hatten. Laut dieser sind die Punks unter neun ausgewiesenen Jugendsubkulturen mit 300 Vertretern und 1000 Sympathisanten die zahlreichste Gruppe. Der Hahnenkamm sei «orange, rosa oder grün gefärbt», manchmal aber handle es sich bei der Frisur auch einfach um einen Igel-Haarschnitt, «bei dem einzelne Haarsträhnen mit Zucker zu heraufragenden Stacheln» geformt worden seien, wissen die Inspektoren zu berichten. Auch stellen sie

Im Tod vereinigt - der aelteste Friedhof in Warschau

Die wenigen erhaltenen Grabsteine aus der turbulenten Geschichte Warschaus. Der aelteste Friedhof Warschaus - Kamionek - mit den begrabenen Schweden, Russen und Deutschen, sowie Polen, Litauern, Juden, Kosaken und Tataren. Polens turbulente Geschichte spiegelt sich hier ab. Im Tod vereinigt sind auf diesem Friedhof sowohl die Verteidiger, wie auch Angreifer. Fuer die gefallenen Polen im Aufstand gegen Russland 1830-31. Die meisten Grabsteine sind leider nur aus dem XIX. Jahrhundert. Die Tafeln oder symbolische Graeber erinnern jedoch an die letzten 700 Jahre. Die unbekannten Polen, Juden, Litauer, Kosaken, Tataren, Deutschen, Schweden und Russen. Fot. Mgf  Mehr: Auf acht Quadratmetern quer durch Europa  

Żywkowo - mehr Störche als Menschen

In dem kleinen Dorf an der polnisch-russischen Grenze wurden gerade 51 Storchenpaare gezählt. 2017 ist also ein Rekordjahr. Żywkowo gilt ohnehin als „Storchendorf“ Polens. Wenn in den nächsten Wochen alle Paare ihre Sprösslinge aufziehen, wird die Storchendichte noch grösser sein. Bald werden hier über 300 Störche klappern, freuen sich die Einwohner.  So viele von diesen schönen weissen Vögeln gab es hier lange nicht mehr. Meistens sind es etwa 40 Nester. Dazu neun Gehöfte mit insgesamt 23 Einwohnern. Alles 13 Kilometer nördlich von Górowo Iławieckie (Landsberg/Ostpreussen). Da, wo Polen endet, ein halber Kilometer nördlich beginnt nämlich die Oblast Kaliningrad (dt. Königsberg) und damit Russland. Die hübschen Gefiederten bewegen sich ungestört auf den grossen Wiesen, zwischen Kühen und kleinwüchsigen Pferden. Seit über 30 Jahren beiderseits der Grenze finden sie reiche Kost an Weichtieren und Mäusen. Und kommen jeden Frühling wieder. Bis Ende August ka