Beeinflusst von den Sex Pistols, entwickelte sich im Ostblock eine lebendige Punkszene. Als Mekka galt Polen. Am meisten Furore mit ihren kritischen Texten machten jedoch die Punks aus Sibirien. «Das äussere Kennzeichen der Punks ist eine Frisur, die an einen Hahnenkamm erinnert, während der Rest des Kopfs kahl ist», heisst es in einem internen Papier des polnischen Geheimdienstes aus dem Jahre 1986. Verfasst wurde es von sogenannten Jugend-Inspektoren, die am Rockfestival von Jarocin eine Gefahrenanalyse für das realsozialistische Regime vorgenommen hatten. Laut dieser sind die Punks unter neun ausgewiesenen Jugendsubkulturen mit 300 Vertretern und 1000 Sympathisanten die zahlreichste Gruppe. Der Hahnenkamm sei «orange, rosa oder grün gefärbt», manchmal aber handle es sich bei der Frisur auch einfach um einen Igel-Haarschnitt, «bei dem einzelne Haarsträhnen mit Zucker zu heraufragenden Stacheln» geformt worden seien, wissen die Inspektoren zu berichten. Auch stellen sie ...
Kultur, Literatur, Politik - in dieser Reihenfolge. Wenn es gelingt.